MIT ÜBER 6.000 TONNEN STAHL QUER DURCH DIE BÖRDE
Teil 2
„Ein Absetzer kehrt in seine alte
Heimat zurück“
Im Sommer 1988 hatte auch
der Absetzer 984 A2S 1100, ein weiterer Tagebauriese, seine
Schuldigkeit getan..
Dieses Stahlmonster mit
einem Gewicht von 848 Tonnen war in den Jahren 1941/42 von der Buckauer
Maschinen AG Magdeburg im Tagebau Nachterstedt, der zur damaligen Solvag AG
Bernburg gehörte, aufgebaut und dort bis zum Jahre 1955 im Einsatz.
Im Zuge der Aufrüstung des
Geräteparks und Erhöhung der Kippenkapazität im Tagebau Wulfersdorf fasste man
1955 den Entschluss, den Absetzer in Nachterstedt zu demontieren und Stück für
Stück per Bahn und LKW nach Harbke zu transportieren und dort wieder
auszubauen.
Nach einer Einsatzzeit hier
von 33 Jahren war im Jahre 1988 nun die Zeit gekommen, die Reise wieder zurück
in die alte Heimat anzutreten, da ein solcher Abstzer im dortigen
Neuaufschluss, Tagebau Schadeleben, dringend benötigt wurde.
Unter teils erprobter und
teils neuer Leitung des Nachterstedters Siegfried Damm und einer Crew Bergleute
und Mechanikern aus beiden Werksteilen wurde auf die 4 Jahre vorher bewährte
Art und Weise und auf der vorbereiteten Trasse (siehe Teil 1) das Gerät sicher
und termingerecht über die 70 Kilometer lange Strecke „zu Fuß“ nach
Nachterstedt transportiert.
Was am 05. September 1988 in
Harbke begann, wurde am 15. Februar 1989 abgeschlossen; denn da stand der
Absetzer bereits auf dem Reparaturplatz in Nachterstedt, wo er einer
grundhaften Instandsetzung unterzogen wurde. Nach einer vierwöchigen Überholung
konnte das Gerät an seinem neuen Einsatzort, auf der damaligen Kippe 1074 im
2-Abraum-Schnitt des Tagebaus Schadeleben seinen Regelbetrieb aufnehmen.
Den in zwei Schichten
tätigen Transportkolonnen, Gerätebesatzungen und übrigen Beteiligten war es
gelungen, mit Fleiß und Umsicht und einer durchschnittlichen Geschwindigkeit
von 600 Metern am Tage, den stählernen Koloss auf Gleisen über Stock und Stein
„nach Hause“ zu bringen.
Mit seinem Einsatz hier bis
zum Jahr e1993 verrichtete der Tagebauriese sage und schreibe ein halbes
Jahrhundert eine zu jeder Zeit zuverlässige Arbeit in 2 Tagebauen.
Dafür gebührt heute noch
nachträglich Dank und Anerkennung den Erbauern aus Magdeburg sowie den
Betreibern und Instandsetzern aus Harbke und Nachterstedt, die den Absetzer
über den gesamten Zeitraum zu einem stabilen Kippengerät machten und nicht
zuletzt all denen, die es sicher und ohne Havarien übe reine derart lange
Entfernung transportierten.
Rudolf und Roland Rohr
Harbke
Für die freundliche
Überlassung
von Bild- und Textmaterial
ein
herzliches Dankeschön an den
Nachterstedter Klaus Funke
Die 3. und letzte Folge
erscheint in einer der nächsten Ausgaben des Obere Aller Reports.
Anlage :
Foto (Aufnahme: R. Rohr,
Harbke)
Egal, ob wie hier in
Harbke oder dann wieder in Nachterstedt – der Absetzer 984 war in allen
Tagebauen kippenseitig das zuverlässigste Gerät.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen